wolfgang schnibben/ maler: die wahrheit des bildes - fortsetzung

 

Gleichzeitig wächst aus der Unräumlichkeit der Landschaften oder den Akten der Eindruck, dass das Bild wie von oben her gesehen ist, wie eine Karte, so dass es von der Farbkomposition umfassend gelesen werden kann, also von links und rechts und von oben und unten. Das Bild ist aus Realitätsbezügen und Bilderzählung befreit, es besitzt eine Eigengültigkeit und in sich ruhende Isolation. Das Bild ist einzig Träger malerischer Anliegen. Sehr eindrucksvoll ist dieser Effekt in "Liquid Gardens II", 2000, zu beobachten. Als gingen wir um einen Seerosenteich herum, mit seinen Schatten und Sonnenreflexen, tief angerührt und angezogen vom Weben und Murmeln der Farbe. Die Bilder von Wolfgang Schnibben sind dadurch in besonderer Weise ein ständig lebendiger, atmender Vorgang, dieser lebendige Vorgang ist Teil der Lebensfahrt des Künstlers, der in besonderer Weise den Hingang des Lebens und der lebendigen Dinge versteht. Deswegen ist ihm die Verwandlung in Malerei möglich, in die "erfüllten Zwischenräume der Zeit". Gleichzeitig wächst aus der Unräumlichkeit der Landschaften oder den Akten der Eindruck, dass das Bild wie von oben her gesehen ist, wie eine Karte, so dass es von der Farbkomposition umfassend gelesen werden kann, also von links und rechts und von oben und unten

Dr. Friedhelm Häring